Therapie


(derweil verabschiedete Leitlinie der DGH unter Koordination von Prof. Dr. med. Margot C. Wüstner aus Ulm. Erstellungsdatum Juni 1999 und letzte Überarbeitung vor Verabschiedung Juni 2001 Vereinfachte "Übersetzung" duch mich ins Laiendeutsch - wie ihr anhand des "Fachchinesisch" seht. Hättet ihr das auch so verstanden? - gute Ärzte erklären Patienten die Thematiken auch
gut :-) )


Die Leitlinie hier sollte genau gelesen werden, denn Überschneidungen sind jeweils genannt. Sonst ist es möglich, dass man eine OP-Methode als nicht möglich ansieht, obwohl sie eigentlich dazu gehören würde.


Behandlungsprinzip


Druckentlastung des Os lunatum, um dessen Durchblutung und Stabilität zu verbessern.   

Konservativ = ohne Operation oder auch präventiv = einer Operation vorbeugen

Nur im Stadium I und II ist eine Ruhigstellung für mindestens 6 Wochen im zirkulären Unterarm-Gipsverband sinnvoll. (Zirkulärer Unterarm-Gipsverband bedeutet atmungsaktiv und somit besser für die Haut -> wer bisher schonmal 4 Wochen einen Gips getragen hat, der weiß warum...)

Wenn die Launatummalazie noch am Anfang ist, so kann unter Umständen mit Hilfe einer Gipsschiene oder aber eines Stützverbandes, den man in einem Sanitätshaus auf Rezept des Arztes bekommen kann, das Mondbein vor der weiteren Zerstörung geschützt werden. Leider bringt diese Methode meist nichts.

Karikatur Stromtherapie

Elektrotherapieformen wie das Tensgerät können Einsatz finden. Oft ist in der Zeit der Stromzufuhr der Schmerz erträglicher.


Hier seien des weiteren zu nennen:

- Physiotherapie, Osteopathie, manchmal auch Ergotherapie...
(Stichworte: Akkupressur, ganzheitliche Behandlung)

- Akkupunktur
- Nahrungsergänzungen
- Eigenblutbehandlung (bisher keine Auswirkungen auf eine LM nachzuweisen)
- Heilerde
- Wärmebehandlungen

- Blutegelbehandlung
... (darf gern ergänzt werden)

Karikatur zu Ernährungsumstellung

Je nach Blutwertkonstellation Ernährungsumstellungen.

Bisher haben diese nur Erfolge bei Differentialen erzielt. Dennoch ist es nicht einfach sich erst einmal gänzlich zu fragen, was man eigentlich isst.

Wer vorhat eine Ernährung umzustellen, der sollte zunächst mit einem Ernährungstagebuch anfangen. Hier wird notiert, was und in welchen Mengen man eigentlich über den Tag verteilt so isst. Anschließend schaut man sich Inhalte wie Cholesterin, Kohlenhydrate, Zucker und sonstige Bestandteile genauer an und beginnt langsam Kleinigkeiten zu verändern. Z. B. weniger Zucker und Fette. Erst dann immer weiter umstellen und in den Tag einschleichen lassen damit die Umstellung gelingt.

Operativ


Wenn die vorherige Methode nicht mehr möglich ist (wegen des Stadiums) oder aber die erste Methode nicht geholfen hat, kommen folgende Methoden zum tragen:

  • Stadium I bis IIIa bei Ulnaplusvariante:
  • Dekompression durch Trepanation (Kommentar vom Webmaster: Gesundheit! - kann ich noch nicht übersetzen, aber ich arbeite daran...
    Natürlich wissen wir, was gemacht wird und was sich dahinter verbirgt. Jedoch, genau das soll an dieser Stelle aufgezeigt werden, steckt in unseren Seiten eine Menge Recherche- und Aufarbeitungsarbeit. Wer sich allgemein im Netz umsieht, wird schnell feststellen, dass meist Fachjargon Verwendung findet... Weiter also mit der vereinfachten Erläuterung durch die Webmasterin :) Hier also die Übersetzung: Druckentlastung durch Entnahme - meist - 3er Teilstücke aus dem Lunatum. Vergleichbar mit einem Stecknadelkopf. Zu dieser Methode zählt auch die Predibohrung, die aus der Kniebehandlung stammt. Hierbei werden "nur Löcher" in das Lunatum gebohrt, statt Entnahmen gemacht und zur näheren Differnetialdiagnostik eingeschickt. Gleichzeitig mit der Differnetialdiagnostik kann bei der Dekompression ebenso wie bei der Predibohrung ein Therapieerfolg eintreten: Die richtigen Stellen der Durchblutungsstörung getroffen (wie ein 6er im Lotto) und das Mondbein regeneriert sich, beginnt neu aufzuleben und heilt. Entgegen der Kniebehandlung, wird dies bei einer Hand Beck'sche Bohrung genannt. Trepanation und Becksche Bohrung unterscheiden sich wie folgt: Trepanation wird eingesandt und das Knochengut auf z. B. intraossäres Ganglion untersucht. Die Beck`sche Bohrung hingegen ist eine reine Bohrung ohne Laboruntersuchung.


  • Spongiosaauffüllung - Knochenmark wird entnommen (Beckenkamm, seit einigen Jahren auch Knie) und in das zersetzte Mondbein verpflanzt

    Eine weitere Art der Operation zur Behandlung der Lunatummalazie ist die Eigenknochenmarkstransplantation. Bei diesem Eingriff wird aus der Hüfte Knochenmark entnommen (meist auf der Seite, an dessen Handgelenk die Lunatummalazie besteht) und im Mondbein wird dies Knochenmark wieder eingesetzt. Damit versucht man zu erreichen, dass der Handwurzelknochen sich regeneriert und sich selbst wieder aufbaut.


  • Revaskularisationsoperation (gefäßgestielte Verpflanzung des Os pisiforme) = Das OS Pisiforme ist der kleinste Handwurzelknochen im Handgelenk und dieser wird stützend zur Verbesserung der Durchblutung ähnlich der Spongiosaplastik in das Mondbein implantiert (=eingepflanzt) oder gefäßgestielter Knochenblock aus der Radiusmetaphyse = ein Teil der Speiche wird als Knochenblock statt oder als Ergänzung des zerfallenen, kaputten Mondbeins eingepflanzt oder Spongiosatransplantation mit Gefäßimplantation = weiß ich noch nicht.... ihr vielleicht? Webmasterin weiß: Gefäßbeinhaltende "Knochenspäne" zur Revitalisierung des Lunatums

  • interkarpale Teilarthrodesen = Teilversteifungen. s. etwas weiter unten erneut aufgeführt.


  • Stadium I bis IIIa bei Ulnaminus- und Ulnanullvariante (Dies entspricht einer Fehlstellung der Elle/Speiche gegenüber der als normal anerkannten Stellungen beider Unterarmknochen im Körper. Diese Fehlstellung wirkt sich häufig so aus, dass das besagte Mondbein daher mehr Druck aushalten muss, als sonst und diesem Druck entsprechend nicht standhält):
     

Nivauoperationen (Radiusverkürzung = Elle wird eingekürzt oder Ulnaverlängerung = Speiche wird verlängert), bei Ulnanullvariante aus Keilosteotomie des distalen Radius (dies entspricht einem kleinen Knochenspan, der aus der Speiche entnommen wird)


Bei einer Art der Operation - dies hängt ganz vom jeweiligen Stadium der Lunatummalazie ab - wird die Speiche so gekürzt, dass die Proportionen von Elle und Speiche wieder gleich und somit ausgeglichen sind. hierbei wird die Speiche zersägt, ein Stück davon entfernt und das vordere Stück des Knochens mit Hilfe von einer Metallplatte oder eines langen dünnen Metallstabs und ggf. Schrauben wieder befestigt. Diese OP-Methode wird häufig gemacht, wenn die Elle des Patienten kürzer als die Speiche ist (eine sogenannte Minusvariante der Elle vorliegt).


  • Stadium IIIb: Druckentlastung des Mondbeines und Korrektur der Fehlstellung des Kahnbeines durch interkarpale Teilarthrodesen (= Das Mondbein wird entlastet. Dies bedeutet den beginnenden sogenannten karpalen Kollaps - Verschiebung der Handwurzelknochens meist des nach unten rutschenden Kahnbeines - aufzuhalten. Hier werden Handwurzelknochen meist mit Hilfe von Knochenmark und Drähten zu einem Knochen zusammengeführt.)


  • Alternativ im Stadium II bis IIIb: Exzision der proximalen Handwurzelreihe (Proximal Row Carpectomy)
    Hier wird die untere Reihe der Handwurzelknochen entnommen und durch das längere Kahnbein ein vereinfachtes Scharniergelenk geschaffen. (s. a. Heilung)
     

  • Stadium IV: Radiokarpale oder vollständige Handgelenksarthrodese. STT-Arthrodese nur sofern die Arthrose noch auf den radiolunären Gelenkabschnitt beschränkt ist und eine weitgehende Korrektur der Hyperflexionsstellung des Os scaphoideum möglich ist. Na, alles klar, oder? - Also: Arthrodese bedeutet Versteifung des Handgelenkes. Hierbei werden meist alle Handwurzelknochen mit Hilfe von mit Knochenmark und Drähten zusammengefügt. Welche Knochen wann miteinander zusammengefügt werden und wie genau dies funktioniert, kann nur der Arzt anhand der entsprechenden Auswirkungesn des karpalen Kollapses entscheiden. Bei einer Vollversteifung bleibt das Handgelenk in der Grundstellung, das bedeutet, es sieht aus, als wäre die Hand stetig dabei, etwas zu greifen und nur die Finger bleiben beweglich.) Hinweis zu STT-Arthrodesen: Das Wort interkarpale Teilarthroses, partielle Arthrodese oder Teilfusion ist/sind hier treffender. STT steht in der Regel für Scaphoideum/Trapezium/Trapezoideum, wird jedoch auch als Begriff für weitere Teilarthrodesen genutzt 
    s. auch Bilder bei Teilarthrodesen, denn die gehören ebenso dazu, bevor die Vollversteifung eine Option ist....

  • In allen Stadien der Lunatumnekrose kann eine teilweise oder vollständige Denervation (= Durchtrennen schmerzverbreitender Nervenbahnen im Handgelenk) vorgenommen werden, sowohl als alleiniger, als auch als zusätzlicher Eingriff.


  • Verlängerung des Kopfbeins nach Mondbeinexzision - Welche Stadien? Entscheidung beim Arzt, ich weiß es leider nicht.


  • Nicht zugeordnet und derweil für Lunatummalazie ebenso veraltet: SehneninterpositionDas Entfernen des Mondbeines und der Ersatz durch ein Sehnenknäuel. Bei diesem Eingriff wird zunächst das erkrankte Mondbein entfernt. Im Bereich der Hand ist eine Sehne, die nicht zur Bewegung der Finger und der Hand benötigt wird - eine "blinde" Sehne so zu sagen. Diese Sehne ist - so vermutet man - noch ein Überrest unserer Vorfahren, die in irgendeiner Form offenbar eine andere Bewegung der Hand hatten oder so. Jedenfalls wird diese Sehne aus der besagten Hand entfernt, zu einem Knäuel geformt und zu guter letzt an die Stelle des Mondbeines gesetzt. Bei dieser OP ist eine Vollnarkose nicht unbedingt von Nöten und aus eigenen Erfahrungen kann ich sagen: "Es ist wirklich höchst interessant, worüber sich Ärzte und Schwestern und das restliche OP-Personal während einer OP unterhalten."



 ambulant / stationär


 Die alleinige Nivauoperation mit oder ohne Denervation kann in Einzelfällen ambulant erfolgen. Alle anderen Eingriffe sind unter stationären Bedingungen durchzuführen.


Nachbehandlung

Ruhigstellung im Unterarm-Gipsverband je nach Operationsmethode von 10 Tagen bis 8 Wochen. Aktive Bewegungsübungen ohne Belastung nach Aufheben der Immobilisierung. Bei erhaltenem Lunatum Vermeidung von grober Belastung (Schlag, Stoß, Rütteln, Vibration) für 3 bis 6 Monate.

Therapiekontrolle durch klinische und Röntgen-Untersuchung. Bei erhaltenem Mondbein: zusätzlich MRT.


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