Hinweise, Tipps & Tricks für Betroffene


Schmerzen Gegen die Schmerzen hilft es oftmals, die Hand zu kühlen. Dazu können Kühlpads, Eisbeutel sowie gefrorenes Gut dienen. Gefrorenes sollte grundsätzlich nicht direkt auf die Haut gelegt werden, dazu empfiehlt es sich, ein Trockentuch oder einen Kissenbezug um das zur Kühlung genutzte Gefirergut zu legen.
Auch Salben wie z. B. Voltaren Emulgel, Voltaren Schmerzgel oder Lumbinumsoft können helfen. Vor der Verwendung einer solch schmerzlindernden Salbe, lassen Sie sich bitte von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten und beachten Sie die Packungsbeilage. Die genannten Salben sind nicht Rezeptpflichtig und sind ab ca. 6,00 Euro in der Apotheke erhältlich.


Differentialdiagnostik Da in der letzten Zeit im Forum Fälle zur Sprache kommen, in denen zunächst eine Lunatummalazie diagnostiziert wurde und sich dann herausstellte, dass es doch etwas anderes (z. B. intraossäres Ganglion) ist: Lassen Sie grundsätzlich genau abklären, ob es sich um eine Lunatummalazie handelt. Im Zweifelsfall lässt sich eine Lunatummalazie mit Hilfe eines MRT mit Kontrastmittel diagnostizieren bzw. ausschließen.


Arztsuche Das wichtigste bei der Behandlung ist, dass man Vertrauen zum behandelnden Arzt hat. Der behandelnde Arzt sollte nach der Diagnose "Lunatummalazie" den Patienten über die Erkrankung informieren und Fragen beantworten. Im Zweifel an der Kompetenz des behandelnden Arztes wäre es angebracht, eine zweite Meinung einzuholen.


  • Vor einer Hand-OPAufklärung: Sollte die Entscheidung gefallen sein, dass eine OP nötig ist, so lassen Sie sich über die anstehende OP, dessen Vor- und Nachteile und mögliche Risiken sowie weitere Behandlungsmöglichkeiten ausführlich informieren. Wenn Sie etwas nicht recht verstehen, fragen Sie direkt nach. Fällen Sie danach in Ruhe ihre Entscheidung.


  • Ambulant oder stationär: Klären Sie ab, ob die bevorstehende OP ambulant oder stationär durchgeführt wird. Ambulante OPs können - mit hohem Standard - bei allen Eingriffen durchgeführt werden, die keine Spongiosaentnahme aus dem Beckenkamm oder an einer anderen Stelle als der betroffenen Hand vorsieht. Ist eine Knorpelentnahme aus der Rippe o. ä. geplant, ist eine ambulante OP ebenfalls nicht möglich. Bei ambulanten OPs muss jedoch sichergestellt sein, dass mind. in den ersten 24 Stunden nach der OP eine Person bei Ihnen ist, die sich um Sie kümmern und im Notfall reagieren kann.
    Bei stationärem Aufenthalt kann Ihre Krankenkasse, sofern die OP hätte ambulant erfolgen können, die Zahlung des stationären Aufenthaltes verweigern. Bei stationärem Aufenthalt sind gesetzlich Krankenversicherte dazu verpflichtet, für maximal 28 Tage innerhalb eines Kalenderjahres, pro Tag 10,00 Euro Eigenbeteiligung an den Kosten der Krankenhausbehandlung zu tragen (§ 39 Abs. 4 SGB V). Wenn Sie über eine Zusatzversicherung verfügen, so überprüfen Sie vor Angabe der Zusatzversicherung, ob Wahlleistungen (Chefarztbehandlung und/oder Unterbringung in einem Einzel- oder Zweibettzimmer) von dieser gedeckt sind. Zusatzversicherungen, die z. B. Krankenhaustagegeld, die Zuzahlung von Heilmitteln o. ä. abdecken, sind mit der Frage nach einer Zusatzversicherung in Bezug auf die stationäre Aufnahme nicht gemeint. Sollten Sie für die Wahlleistungen nicht abgedeckt sein und diese in Anspruch nehmen, so kann das eine derbe finanzielle Einbuße für Sie bedeuten.


  • Narkose: Klären Sie die für die OP möglichen Narkoseformen mit ihren Vor- und Nachteilen sowie Risiken ab. Geben Sie möglichst genaue und vor allem wahrheitsgemäße Angaben beim ausfüllen des Fragebogens zur Narkose. Wenn Sie Medikamente nehmen, klären Sie ab, ob diese abgesetzt werden müssen usw.


  • Am Tag vor der OP: Wegen der anstehenden Narkose ist es wichtig, dass am Vortag der OP ab 22:00 Uhr nicht mehr gegessen und geraucht wird. Ab 2:00 Uhr in der Nacht darf nicht mehr getrunken werden.


  • Nach einer OP an der Hand sollte diese möglichst so hoch gehalten werden, dass sie sich oberhalb des Herzens befindet. Natürlich ist die Hand nach einer OP angschwollen, durch das hochhalten wird dennoch vermieden, dass die Hand weiter anschwillt. - Nachts sollte die Hand ebenfalls hochgelagert werden. (z. B. mit Hilfe eines oder mehrerer Kissen)


  • nach Plexusanästhesie: Da der Arm nach einer Plexusanästhesie auch längere Zeit nach der OP noch taub sein kann und somit nicht wie normal unter Kontrolle zu halten ist, muss der Arm mit Hilfe der anderen Hand gehalten werden. Dies ist vor allem wichtig, damit die Hand nicht irgendwo gegen stösst und somit zusätzliche Schmerzen nach der Betäubung oder gar Komplikationen an der operierten Hand entstehen.


  • nach Vollnarkose: Auch wenn Sie sich nach dem Erwachen aus der Vollnarkose fit fühlen, stehen Sie das erste Mal nicht ohne Beisein einer anderen Person auf, die Sie ggf. stützen könnte. Der Kreislauf könnte "Achterbahn fahren" und daher ist es besser, die ersten Schritte im Beisein einer Krankenschwester/Arzthelferin zu machen.


  • Die Finger sind frei - das heißt, sie können und müssen sogar bewegt werden. Auch wenn die Bewegung anfangs etwas schmerzhaft ist/sein kann, müssen sie bewegt werden, damit sich die Sehnen der Finger nicht verkürzen und die Bewegung der Finger nicht zusätzlich eingeschränkt ist.


  • Die Hand sollte gekühlt werden, damit der durch die OP entstehende Bluterguss möglichst gering ausfällt. Zusätzlich wird dadurch auch das Anschwellen der Hand möglichst gering gehalten.


  • Starke Schmerzen müssen nicht sein. Während eines stationären Aufenthaltes zögern Sie nicht, sich etwas gegen die Schmerzen geben zu lassen. Erfolgte die OP ambulant, so lassen Sie sich Schmerzmittel aufschreiben/mitgeben.


  • nach Spongiosaentnahme aus dem Beckenkamm: Wenn die "Drainage" raus ist, darf geduscht werden. Allerdings sollte das Wundpflaster während des duschens draufbleiben, um die Wunde steril zu halten. Nach dem Duschen sollte das Wundpflaster durch ein neues ausgetauscht werden. Wenn Sie aus dem Krankenhaus/der Klinik entlassen werden, lassen Sie sich somit Wundpflaster zum Wechseln mitgeben. In den ersten Wochen nicht Baden. Durch das Baden würde die Haut und das Gewebe im Bereich der Narbe in der ersten Zeit nach der OP zu weich. Erst, wenn die Narbe vollständig verheilt ist und auch die Kruste selbständig abgefallen ist (nicht nachhelfen!), darf wieder ein richtiges Bad genommen werden.


  • Während das Handgelenk ruhig gestellt ist, beim Duschen eine Mülltüte verwenden, die den kompletten Verband vor Nässe schützt. Sollte der Verband dennoch etwas feucht werden, können Sie den Verband (nur die Wickel) auch wechseln. Aber vorsichtig: darauf achten, dass das Handgelenk nicht bewegt wird. Sie können - wenn der Verband schon einmal kurzfristig ab ist - die Hand auch vorsichtig mit einem Waschlappen (nicht unter laufendem Wasser - Risiko, dass das Wundpflaster etwas abbekommt) waschen. Sparen Sie dabei jedoch die Wunde aus, um zu vermeiden, dass Bakterien eindringen können. Lassen Sie das Wundpflaster an der Hand am besten drauf und waschen den Rest vorsichtig mit einem Waschlappen.


  • Um zu verhindern, dass die Wickel sich beim An- und Ausziehen ständig "aufrollt" und danach erst wieder begradigt werden muss, kann man von der Ober- und Unterseite des Verbandes jeweils einen langen Streifen Hansa-/Leukoplast kleben. Wer möchte kann sich auch einen Textilschlauch aus dem Sanitätshaus holen und diesen über den Verband ziehen.


  • Elastische Wickeln können gewaschen werden. Um die Elastizität der Wickel zu erhalten, waschen Sie diese nie mit Weichspüler. Dann bleibt die Elastizität erhalten, die Wickel kann mehrfach genutzt und somit ausgetauscht werden und sieht so aus wie vor dem Waschgang - nur sauberer.
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